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Nachhaltigkeit

Wir übernehmen Verantwortung für die Menschen, die heute und in Zukunft in München leben. Was das konkret für uns bedeutet? Das finden Sie in unserem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht von 2020 und kurz und knapp auf dieser Seite erklärt.

Ökonomie

378,6 Mio € Bilanzsumme
227,4 Mio € Umsatzerlöse

Ökologie

145.935 Tonnen CO2-Einsparung durch Recycling und thermische Abfallverwertung

Soziales

1.646 Mitarbeiter_innen bei einer Frauenquote von 14 % (Verwaltung 48%, operativer Bereich 2%)

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Im September 2015 haben sich die Vereinten Nationen auf ein Rahmenwerk für eine weltweit nachhaltige Entwicklung geeinigt – die Agenda 2030. Mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (auf Englisch Sustainable Development Goals – kurz SDGs), von denen 9 für den AWM von Relevanz sind, ist die Agenda 2030 ein Wegweiser für Politik, Unternehmen und uns alle. Eins ist klar, die globalen Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen und so übernimmt auch der AWM Verantwortung:

Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernen für alle fördern

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung und Lebensweisen von klein auf fördert, zum Beispiel mit dem Müllmobil, Führungen auf den Wertstoffhöfen oder Lernmaterialen für Kitas und Schulen
  • Kenntnisse und Wissen rund um das Thema Abfall und Abfallvermeidung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch ehrenamtliche Abfallberater_innen vermittelt.

Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • den Frauenantel in Führungspositionen in einer traditionell männlich dominierten Branche erhöht
  • die Chancengleichheit für Frauen durch örtliche Gleichstellungsbeauftragte unterstützt
  • Schülerinnen technische Berufe nahe bringt, beispielsweise durch die jährliche Teilnahme am Girls' Day

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • im Betrieb bereits seit Jahren 100% Öko-Strom nutzt und den Energeiverbrauch durch ein effizientes Energiemanagement kontinuierlich senkt
  • selbst erneuerbare Energie durch Photovoltaikanlagen auf dem Betriebsgelände erzeugt
  • in der unternehmenseigenen Trockenfermentationsanlage Strom und Biogas aus Münchner Bioabfall erzeugt
  • nicht wiederverwendbare und recyclebare Abfälle thermisch verwertet und so Strom und Fernwärme erzeugt

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für alle Mitarbeiter_innen gewährleistet
  • sicherstellt, dass auch Lieferant_innen hohe Sozialstandards einhalten

Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • die Infrastruktur für die nachhaltige Entsorgung der Münchner Siedlungsabfälle erhält und weiterentwickelt
  • Innovationen im Unternehmen und darüber hinaus fördert, durch neuartige Konzepte wie die Halle 2 sowie die Maßnahmen rund um das Projekt "Zero Waste City"
  • die eigenen Anlagen laufend modernisiert, so dass Ressourcen effizienter genutzt und die bereits geringen Schadstoffemissionen weiter gesenkt werden

Ungleichheiten in und zwischen Ländern verhindern

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • Vielfalt lebt, Diskriminierung aktiv entgegentritt und kulturelle Vielfalt lebt
  • geschlechterunabhängig nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes entlohnt

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • die Luftqualität in der Stadt verbessert, durch die Nutzung von Fahrzeugen nach den höchsten verfügbaren Abgasnormen sowie den vermehrten Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und Leichtfahrzeugen
  • zunehmend Unterflurcontainer installiert und so das Stadtbild verbessert
  • Aufräumaktionen von Bürgerinitiativen, Schüler_innen und Vereinen unterstützt

Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen, das Abfallaufkommen deutlich verringern und zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen beitragen

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • das Abfallaufkommen unter anderem durch die Umsetzung des "Zero Waste City" Projekts verringert und dabei die gesamte Stadtgesellschaft einbindet
  • die Münchner Bürger_innen bei einer nachhaltigen und abfallarmen Lebensweise unterstützt, durch Kampagnen, Bildungsarbeit und Beratung
  • vermeintliche Abfälle im Gebrauchtwarenkaufhaus Halle 2 wiederverwendet und den Lebenszyklus von Produkten verlängert
  • Münchner Siedlungsabfälle getrennt und sortienrein erfasst und so die Grundlage für ihre hochwertige Verwertung schafft
  • Münchner Bioabfälle in der eigenen Trockenfermentationsanlage zu Biogas und Kompost verwertet und so natürliche Ressourcen effizient nutzt
  • beim Einsatz von Recyclingstoffen mit gutem Beispiel vorangeht und zunehmend Müllbehälter aus Kunststoffrezyklatanteil beschafft

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Der AWM trägt zu diesem Ziel bei, indem er

  • bis 2030 die Klimaneutralität des eigenen Betriebs erreicht
  • aktiv daran mitwirkt, dass die Landeshauptstadt München ihre Klimaziele erreicht und bis 2035 klimaneutral wird
  • eine Oberflächenabdichtung an der Deponie Nord-West anbringt und so die klimaschädlichen Methan-Emissionen signifikant verringert

Unsere Kernthemen

In einer Wesentlichkeitsanalyse ermitteln wir regelmäßig, in welchen Bereichen wir Verantwortung tragen oder künftig übernehmen werden. Dies sind vor allem Bereiche, in denen unsere Geschäftstätigkeit wesentliche ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen hat oder in denen der AWM einen besonders wirksamen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann. Eine detaillierte Aufzählung unseres ganzen Nachhaltigkeitsprogramm finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht auf Seite 63.

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Wirtschaftlichkeit

AWM ist nicht gewinnorientiert: 56% Gebührenfinanziert Weitere Erlöse: Energieproduktion im Heizkraftwerk und in der Trockenfermentationsanlage

Die Bürger_innen können durch ihr Verhalten auch ihre persönlichen Abfallgebühren reduzieren. Kostenpflichtig ist nur die Restmülltonne.

Bundesweit, auch im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten, liegen die Münchner Abfallgebühren im unteren Bereich.

Um die Abfallgebühren solide zu halten, gestalten und optimieren wir unsere Prozesse möglichst effizient:

  • Messung der Füllstände der Alttextilcontainer, damit diese nur angefahren werden, wenn sie tatsächlich voll sind
  • Regelmäßige Optimierung der Entsorgungsrouten, um Kraftstoff und damit Kosten zu sparen
  • In neuen Stadtgebieten Installation von Unterflurcontainern, die größeres Volumen aufweisen und dadurch seltener geleert werden müssen
  • erfolgreiches Pilotprojekt zur Optimierung der Sperrmüllabholung im Jahr 2017
  • Auslastung der Müllverbrennungsanlage: Betrieb der Anlage ist
  • auf eine möglichst lange Lebensdauer und geringen Reparaturbedarf ausgelegt
  • Weitere Ziele: Kostensenkung der Flotte, durch weniger Reservefahrzeuge und Steigerung der Produktivität des Containerdienstes gegenüber 2015 um ein Drittel

Weiter Informationen zu diesem Thema finden Sie ab Seite 23 in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Kundenorientierung

Zuverlässigkeit im Einsammeldienst bei mindestens 99%.

regelmäßig Kunden-befragungen

Bürger_innen zu 86 % (2015: 81 %) zufrieden oder sehr zufrieden mit dem AWM

Unsere Kund_innen – das sind die privaten Haushalte, Wohnungswirtschaft, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen aus München – liegen uns am Herzen. Um die Kundenzufriedenheit auf einem hohen Niveau zu halten, setzen wir auf umfassende Kommunikationsangebote:

  • Infocenter mit IT-gestützten Beschwerdemanagement persönlich, via E-Mail oder per Post erreichbar
  • Ausführliche Online Angebote mit Informationen auf unserer Website, Erklärfilme in Gebärdensprache und die wichtigsten Inhalte in zehn weiteren Sprachen.

Online Angebote

Schauen Sie unsere Erklärfilme rund um die Entsorgung und Kreislaufwirtschaft in München an
Erklärfilme (Playlist)

Lassen Sie sich die Themen Abfallvermeidung, Mülltrennung und Recycling von einem Münchner Müllmann erklären
Videoreihe Sauber informiert (Playlist)

Lesen Sie unsere "Müllmärchen", in denen der AWM mit den größten Irrtümern über die Münchner Müllentsorgung aufräumt
Münchner Müllmärchen

Erhalten Sie Tipps zur Plastikvermeidung in Gebärdensprache und mit Untertiteln
Video zu Plastikmüll in Gebärdensprache

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AWM Infoservice

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Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie ab Seite 28 in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

 

Restmüll

Biomüll

Wiederverwendung

Die Müllverbrennungsanlagen (MVA) erzeugen Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung für rund 150.000 Haushalte. Die Stadtwerke München als Betreiber der MVAs prüfen derzeit, die Abgase der MVA einer CO2-Wäsche zu unterziehen, um Klimaneutralität zu erreichen.

In der betriebseigenen Trockenfermentationsanlage mit angeschlossenem Erdenwerk fermentiert und kompostiert der AWM Münchner Bioabfälle. Dabei gewinnen wir Biogas und Ökostrom und verarbeiten den Gärrest zu hochwertigen Kompost- und Erdenprodukten, sodass der natürliche Stoffkreislauf geschlossen wird.

In der Halle 2 können Bürger_innen gebrauchte, funktionsfähige Waren günstig erwerben. Die Waren stammen von den Wertstoffhöfen oder werden direkt von Bürger_innen angeliefert. Für rund 500 Tonnen gut erhaltener Produkte können wir so jedes Jahr den Lebenszyklus verlängern.

Je besser die Münchner Bürger_innen Abfall vermeiden oder ihren Müll trennen, desto besser funktioniert die nachhaltige Entsorgung. Um die Münchner_innen dafür zu sensibilisieren, weniger wegzuwerfen und langlebigere Produkte zu bevorzugen, setzt der AWM zum einen auf Öffentlichkeitsarbeit. So starteten wir in Form von Fahrzeug- und City-Light-Plakaten, Kinospots und Web-Inhalten stadtweite Kampagnen wie „München hat’s satt“ (2017/2018) oder „Für München ist Einweg-Plastik nicht mehr tragbar“ (2020). Unter dem Motto „Weg mit Einweg!“ (2021) warb der AWM für einen kompletten Verzicht auf Einwegprodukte im Alltag und ging damit einen Schritt weiter als das seit Juli 2021 EU-weit geltende Verbot bestimmter Einwegplastikprodukte wie Geschirr und Trinkhalme.

Der AWM hat somit eine entscheidende Rolle, um Abfallvermeidung, zirkuläres Wirtschaften und nachhaltige Lebensstile in München zu ermöglichen. Entscheidend ist eine Transformation weg von einer linearen Wirtschaft, hin zu einer Zero Waste City. Mehr zu dieser Transformation und den aktuellen Projektstand finden Sie auf der Seite "Zero Waste City München"

Neben der Schließung der Stoffkreisläufe steht die Klimaneutralität auf unserer Agenda. Bis 2035 wird die Landeshauptstadt München klimaneutral. Die städtischen Betriebe, zu denen auch der AWM zählt, gehen mit gutem Beispiel voran und streben dies bereits für 2030 an. Der größte Anteil unserer CO2-Emissionen entsteht in der Flotte, zu der unter anderen 272 Sammel-Lkw gehören. Ein zunehmender Teil unserer Fahrzeuge wird elektrisch betrieben. 2020 hatten wir unter anderem 23 E-Pkw in der Flotte und beschafften zehn neue Abrollkipper mit Diesel-Elektro-Antrieb. 2020 haben wir unsere Flotte auf 29 Erdgas-Lkw aufgestockt. Mit den Fotovoltaikanlagen auf unserem Carport und auf unseren Wertstoffhöfen plus produzieren wir saubere Energie und reduzieren Emissionen. Im Jahr 2020 errichteten die Stadtwerke München auf der Deponie ihre zweite Münchner Windkraftanlage. Die Deponie eignet sich aufgrund der Höhenlage und damit verbundenen Windgeschwindigkeit gut als Standort. Eine äußerst wirksame Klimaschutzmaßnahme ist außerdem die Oberflächenabdichtung der Deponie Nord-West. Große Teile der Deponie sind bereits abgedichtet, damit bei der Zersetzung der vor den 1990er Jahren abgelagerten organischen Abfälle keine Treibhausgase unkontrolliert austreten. Bis 2026 wird der AWM die Abdichtung der noch offenen Teile abschließen und so Treibhausgasemissionen in Höhe von 4.000 bis 5.000  Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Als Akteur der Kreislaufwirtschaft wissen wir, wie wichtig das Recycling von Wertstoffen ist, und gehen mit gutem Beispiel voran: Unsere 5.400 neu beschafften Restmüllbehälter bestehen zu mindestens 80 % aus recyceltem Kunststoff. Das schont auch das Klima: Bei der Produktion der Rezyklattonnnen werden nur 35 % der CO2-Emissionen erzeugt und nur 12 % der Energie verbraucht, die bei der Herstellung herkömmlicher Mülltonnen anfallen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie ab Seite 31 in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Mitarbeiterorientierung

Gleichstellungsbeauftragte

Bildungsmanagement mit jährlich rund 45 Veranstaltungen

Frauenanteil in der Belegschaft bei rund 14 %, in der Verwaltung bei 49 %

Die wichtigste Ressource, ohne die in München keine einzige Tonne geleert und kein Wertstoff recycelt würde, sind und bleiben unsere Mitarbeiter_innen. Dass sie bis zum Rentenalter gesund, motiviert und qualifiziert im Betrieb bleiben, steht für uns an erster Stelle. Unser betriebliches Gesundheitsmanagement richtet sich an alle Beschäftigten und ist strukturell wie strategisch in jeden Unternehmensprozess integriert. Seit 2015 bewerten wir im Arbeitsschutz auch psychische Gefährdungen wie Stress oder psychosoziale Belastungen. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, führten wir 2016 ein externes telefonisches Beratungsangebot ein. Der Service ist bei privaten und beruflichen Problemen rund um die Uhr, anonym und kostenfrei für unsere Mitarbeiter_innen erreichbar. Für alle Arbeitsplätze beim AWM nehmen wir außerdem regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen vor. Bei Bedarf ergreifen wir gezielte Maßnahmen, um die Unfall- oder Krankheitsgefahr zu reduzieren. In den vergangenen fünf Jahren konnten wir die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle deswegen weiter senken – von 150 (2015) auf 108 (2020). Unfälle werden vom internen Betriebsbeauftragen für Arbeitssicherheit nachverfolgt und gemeinsam mit der Führungskraft und dem Verunfallten selbst nachbesprochen, um das Unfallrisiko künftig zu minimieren.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie ab Seite 53 in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Transparenz

Gemeinsam kommen wir weiter – das gilt innerhalb und außerhalb des AWM. Mit unseren Kunden, Geschäftspartnern, Verbänden und weiteren Interessensgruppen pflegen wir einen transparenten Dialog und Wissensaustausch. Wir übernehmen Verantwortung für die Sammlung der Abfälle im Münchner Stadtgebiet – und machen transparent, was mit diesen Abfällen geschieht. Die Entsorgungswege legen wir regelmäßig und verständlich offen. Nicht alle Abfallarten, die wir sammeln, können wir auch selbst verwerten. In diesem Fall beauftragen wir spezialisierte Entsorgungsdienstleister damit.

Anders als in den meisten deutschen Städten werden Verpackungsabfälle in München nicht in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack direkt am Haus abgeholt. Stattdessen bringen die Münchner_innen ihre Kunststoffverpackungen, Dosen und Aluminiumverpackungen zu einer der knapp 1.000 in der ganzen Stadt verteilten Wertstoffinseln. Für die Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen sind in Deutschland die Dualen Systeme zuständig. Sie schreiben diese Aufgabe für jeweils drei Jahre aus. Bei den Vertragsverhandlungen, die das Duale System Deutschland und der AWM 2020 abgeschlossen haben, hat der AWM eine Beibehaltung des Depotcontainersystems bis 2023 erreicht, allerdings mit einigen Verbesserungen. Neu ist beispielsweise, dass Metall, Kunststoffe und Verbundverpackungen zusammen gesammelt werden. Da moderne Sortieranlagen diese problemlos voneinander trennen können, sind die separaten Container nicht mehr notwendig. Zudem sollen die Container künftig noch stärker bedarfsgerecht geleert werden.

Ihre nächste Wertstoffinsel finden Sie auf unserer interaktiven Karte
Gründe warum München sich gegen die Gelbe Tonne/Gelber Sack entschieden hat, finden Sie hier.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie ab Seite 58 in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Die umfangreiche Darstellung der Wege des Münchner Abfalls gibt es auch als Poster zum Download.

Der AWM in Krisenzeiten: Corona

Mit unseren Leistungen sind wir jeden Tag für unsere Stadt da, auch in Krisenzeiten.

Die Restmüllmenge ist um 2,7% gestiege. Im Jahr 2019 betrug das Restmüllaufkommen 305.401 Tonnen, also 196 kg pro Kopf. Im jahr 2020 betrug es 313.711 Tonnen, also 201kg pro Kopf.

Restmüll

Zum ersten Mal seit 2016 stieg das Restmüllaufkommen 2020 wieder. Das Pandemiejahr ist ein Ausreißer, denn der Trend ist nach wie vor sinkend: Pro Kopf ist die Restmüllmenge von 223 kg (2010) auf 201 kg (2020) gesunken.

 

Die Bioabfallmenge ist um 10% gestiege. Das Bioabfallaufkommen betrug 2019 44.899 Tonnen, also 29 kg pro Kopf. Im Jahr 2020 betrug die Bioabfallmenge 49.399 Tonnen, also 32 kg pro Kopf.

Bioabfall

Die Menge an Bioabfall lag in München seit 2010 konstant auf einem niedrigen Niveau von 29 bis 29 kg pro Person. Umso auffälliger ist der starke Anstieg 2020 um 10% gegenüber dem Vorjahr. Besonders hoch war das Wachstum im März und Dezember 2020 - in diesen Monaten trat jeweils ein Lockdown in Kraft.

Die Altpapiermenge ist um 2,7 % zurückgegangen. Im Jahr 2019 betrug die Altpapiermenge 84.428 Tonnen, also 54 kg pro Kopf. 2020 betrug sie 82.140 Tonnen, also 53 kg pro Kopf.

Altpapier (Papier, Pappe, Kartonagen)

Die Altpapiermenge ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. 2010 waren es 72 kg pro Kopf, 2020 nur noch 53 kg. Anders als bei den anderen Abfallsorten sank die Menge auch 2020 um 2,7 % gegenüber dem Vorjahr. Der Schein trügt aber: Zwar landen nicht mehr so viele schwere Zeitungen und Kataloge im Altpapier, dafür deutlich mehr Versandkartons. Diese sind leicht, haben aber ein großes Volumen. Ergebnis: Obwohl das tatsächliche Abfallaufkommen steigt, sinkt die Altpapiermenge.

Die Altglasmenge ist um 15,3 % gestiegen. Im Jahr 2019 betrug die Altglasmenge 27.040 Tonnen, also 17 kg pro Kopf. 2020 betrug sie 31.171 Tonnen, also 20 kg pro Kopf.

Altglas*

Die Pro-Kopf-Menge an Glasverpackungen, die von den Dualen System gesammelt wurden, ist seit 2010 Jahr für Jahr gesunken, von vormals 19 kg (2010) auf 17 kg pro Person (2019). Aufgrund von Corona und den damit verbundenen Lockdowns ist das Wachstum im Jahr 2020 um 15,3 % zu erklären. Die Pro-Kopf-Menge lag damit 2020 über dem Niveau von 2010.

 

*Verpackungsabfälle werden gemäß Verpackungsordnung durch die Dualen Systeme entsorgt.

Die Menge an Leichtverpackungen ist um 13,9 % gestiegen. Im Jahr 2019 betrug die Leichtverpackungsmenge 8.461 Tonnen, also 5 kg pro Kopf. 2020 betrug sie 9.637 Tonnen, also 6 kg pro Kopf.

Leichtverpackungen*

Die Beobachtung von Verbraucher_innen, dass immer mehr Lebensmittel verpackt angeboten werden, zeigt sich auch in der Abfallsammlung. Die von den Dualen Systemen gesammelte Menge aller Leichtverpackungen - also Verpackungen aus Kunststoff und Verbundmaterialen sowie Aluminiumdosen - steigt seit Jahren von 4,5 kg pro Person (2010) auf 6 kg (2020). Auch hier gab es im Corona-Jahr eine besonders starke Zunahme vom 13,9 %

 

*Verpackungsabfälle werden gemäß Verpackungsordnung durch die Dualen Systeme entsorgt.