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1949–1988
Neubeginn & Wirtschafts­wunder

Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Währungsreform von 1948 lässt die Müllmengen im Jahr 1949 um 30% steigen. In den Nachkriegsjahren bis 1954 wird der Müll in Gruben im Stadtgebiet und am Stadtrand gekippt.

1954

In Großlappen nimmt eine Großanlage für Müllverwertung ihren Betrieb auf, Jahreskapazität 500.000 Kubikmeter. Magnete holen das Eisen aus dem Müll. Buntmetalle, Papier, Textilien, Bettfedern, Glas und Schweinefutter werden von Hand aussortiert. Der Rest kommt auf die Deponie.

Müllverwertungsanlage Großlappen um 1954

1961

Einrichtung der ersten vier Sperrmüllsammelstellen. Nachdem klar wird, dass die Kapazität der Müllverwertungsanlage in Großlappen nicht ausreicht, setzt der Stadtrat auf die Müllverbrennung.

16. Juni 1964

Inbetriebnahme der ersten Müllverbrennungsanlage (Kraftwerk München Nord).

7. Mai 1965

Ein Brand zerstört die Sortieranlage in Großlappen, eine stoffliche Verwertung existiert ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Jetzt werden zwei Drittel des Mülls im Kraftwerk Nord verbrannt, der Rest kommt auf die Deponie in Großlappen.

1966

Der zweite Verbrennungs­block im Heiz­kraftwerk Nord geht in Betrieb.

1969

Die Müllver­brennunganlage im Heiz­kraftwerk Süd geht in Betrieb.

1971

Der zweite Verbrennungs­block im Heiz­kraftwerk Süd geht in Betrieb. Die gewaltigen Kapazitäten reichen für die Ver­brennung des gesamten Münchner Haus- und Gewerbe­mülls aus. Auch Landkreis­gemeinden liefern Müll an. Die Kraft­werke erzeugen außer Strom und Fern­wärme auch giftige Abgase, weshalb die Müll­verbrennung umstritten ist.

1975

Das erste Abfall­konzept wird erstellt – Müll ver­brennen heißt die Devise. 

1982

Fort­schreibung des Abfall­konzeptes, Schwer­punkt ist zwar immer noch die Ver­brennung, aber das Konzept enthält bereits den Auftrag, die bei der Ver­brennung entstehenden Rauch­gase zu ent­giften und für die Wieder­verwertung von Roh­stoffen zu sorgen.

1988

Ein neues Abfall­konzept setzt neue Prioritäten. Die Ver­wertung der Abfälle steht im Vorder­grund und auch von Abfall­vermeidung ist die Rede. Allerdings muss aufgrund knapper Deponie­flächen das Volumen des Mülls weiter­hin durch Ver­brennung reduziert werden. Die größten Potentiale für Wieder­verwertung stecken im Bio­müll (40% Anteil im Restmüll) gefolgt von Papier (20% Anteil im Rest­müll). Da mit Hol­systemen die größten Mengen abge­schöpft werden können, wird die Ein­führung von Papier- und Bio­tonne propagiert.

Stadtrat beschließt Abfallkonzept